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Lehrplan
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01 Feuer
02 Dampf
03 Kennzeichen
04 Vinyl
05 Datenband
06 CD
07 Reifen
08 Öl
09 Katalysator
10 Holz
11 Beton
12 Dämmstoffe
13 Treibgase
14 Treibhaus
15 Regen
16 Brausen
17 Eis
18 Nudeln
19 Butter
20 Protein
21 Kochen
22 Bonbon
Gedanken
Impressum

Was ist im Speiseeis?

Fragen vorweg

1. Hand aufs Herz: Wer hat tatsächlich erfolgreich im Privathaushalt schon mal akzeptables Speiseeis hergestellt? Bitte melden mit funktionierendem Rezept, mit erforderlichem Haushaltsgerät, oder noch besser: Mit Beweisfotos!

2. Milcheis, Wassereis, Softeis: Was sind die Unterschiede?

3. Wie kann man Dinge mit geeigneter Technik KALT machen? Was ist das physikalische Prinzip des Kühlens?

4. Fahrenheit, Kelvin, Celsius: Erläutern Sie diese drei Temperaturskalen

Hier geht es zur Schülerantwort. Ein Video zum Eis-Selber-Machen gibt es auf dieser Seite unten. 

 

Zur Herstellung von Speiseeis werden zuerst die Zutaten vermischt, dann wird die Masse unter ständigem Rühren gefroren, wodurch feine Luftbläschen in die Masse gelangen und die Eiskristalle klein bleiben. Einen cremigen Schmelz hat Speiseeis nur, wenn die Kristalle so klein sind, dass sie im Mund nicht fühlbar sind und sich sofort auflösen. Traditionell wurde Speiseeis in einer Metallschüssel gefroren, die sich in einem Behälter mit einer Mischung aus zerstoßenem Wassereis und Kochsalz, der sogenannten Kältemischung, befindet. Durch die unter −10 °C kalte Mischung wird die Eismasse gefroren und kann zugleich gerührt werden. Heute gibt es auch für den Haushalt elektrisch betriebene Eismaschinen, die diese Aufgabe übernehmen.

Milcheis besteht im Wesentlichen aus Milch (mindestens zu 70 %), die mit Zuckersirup gesüßt und mit Fruchtmark oder anderen Zutaten aromatisiert wurde. Das heute übliche Speiseeis ist meist Milcheis.

Wassereis besteht hauptsächlich aus gefrorenem Wasser und Zucker und hat maximal 3 % Fett. Die Herstellung erfolgt vorrangig in der Industrie. Es muss nicht gerührt werden.

Softeis ist keine eigenständige Speiseeissorte nach der Speiseeisverordnung, sondern eine Zubereitungsmethode, bei der Eismasse aufgeschäumt und gleichzeitig gefroren wird.

Verantwortlich für die Konsistenz von Softeis ist das besondere Herstellungsverfahren in speziellen Softeis-Maschinen. In der Regel wird dabei ein flüssiger Eis-Mix, der zum Großteil (ca. 75 %) aus Milch besteht, in den Gefrierzylinder der Eismaschine eingefüllt und auf −6 °C abgekühlt. Die im Vergleich zu herkömmlichem Speiseeis (−18 °C) höhere Temperatur ermöglicht den Geschmacksknospen, das Aroma besser wahrzunehmen. Ein Rührwerk im Inneren des Zylinders hält den gekühlten Eis-Mix in ständiger Bewegung. Nur eine dünne Eis-Schicht aus kleinen Eiskristallen, die an der Oberfläche des Gefrierzylinders gefriert, wird von messerscharfen Schabern abgekratzt. Diese Eiskristalle werden per Überdruck mit Luft aufgeschäumt und dann als Softeis in die Waffel gedrückt.

Grundsätzlich können durch die Einarbeitung von Luft Krankheitserreger in das Softeis gelangen, wodurch eine erhöhte Salmonellengefahr im Vergleich zum Herstellungsprozess anderer Speiseeis-Arten besteht, sofern die Eismaschine nicht stetig gereinigt wird. In Deutschland müssen  die Softeis-Hersteller vorbeugend pasteurisierte Eismasse verwenden.

Eine besondere Methode der Eisherstellung stammt aus der Molekulargastronomie http://de.wikipedia.org/wiki/Molekularküche : Wird der Eismasse unter leichtem Umrühren etwa ein Drittel ihres Volumens an flüssigem Stickstoff hinzugefügt, beginnt der Stickstoff zu kochen, während gleichzeitig die Eismasse gefriert. Nach etwa einer Minute ist das Eis fertig. Durch das schlagartige Einfrieren können sich keine großen, störenden Eiskristalle bilden.

Nicht dieses Plaudereien über das Speise-Eis, sondern die Antworten auf die "Fragen vorweg" 3 und 4 werden für die Klausur bedeutsam sein.