Kunststoff

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Das Wunder der Polymerisation: Ein komplett erfolgreiches Herstellen von Poly-Urethan-Kunststoff wird hier gezeigt. Aber wir nähern uns dem Ende eines Ganztagspraktikums. Sieben Stunden Chemie an einem Tag haben meine erwachsenen Schüler und ich da schon absolviert.

Der freudige Applaus, mit dem anfangs auch noch z.B. eine schlabberige Titration begrüßt wurde, ist hier der trocken-sachlichen Kenntnisnahme der fünfzehnfachen Volumenvergrößerung eines Stoffes gewichen.

Im Versuch "Schaummassen" habe ich durch Hineinmischen euphorischer Chorstimmen auf der Tonspur das nachlassende Feiern einer erfolgreichen Versuchspräsentation noch aufgemöbelt. Hier jetzt seid ihr im Text gefeiert, liebe Praktikanten: Gut gemacht!
 
Der Versuch gehört zu jenen zwei Dritteln von Versuchen aus dem letzten Jahrtausend, von dem sich die Chemielehrer jetzt grausend abwenden: Igitt, giftig! Es ist heute, anders als vor zwanzig Jahren, für Chemielehrer einfach, mit Hinweis auf die Gefährdung der Schüler ganz auf chemische Versuche im Unterricht zu verzichten. Liebe Verwalter, das habt ihr für euch gut gemacht.

Wir üben das hier noch in der Schule: Den praktischen Umgang mit Gift. Schutzhandschuhe, Abzug, Respekt vor der Substanz. Hätte ich minderjährige Schüler mit Eltern, sie würden mich anzeigen. Okay, Leute, ich übergebe nach diesem Film auch nicht nochmal an Schüler das Arbeiten mit "Desmophen und Desmodur", oder an anderer Stelle die "radikalische Bromierung von Kohlenwasserstoffen", oder gar, Hilfe, die Herstellung von Silberacetylid. Nach Unterlassung mutiger Praxis in der Schule erwarte ich dann allerdings Leichen unter den Chemie-Studenten. Wer Chemie nicht mit 16 übt, hat mit 20 keine Reflexe.