Schaum

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Zu Beginn meiner Referendarzeit sagte der Chemielehrer der Schule, der mich betreuen sollte, wie nebenbei: "Bitte probieren Sie doch mal die Landolt-Reaktion". Ich probierte, aber sie klappte nicht. Dieser Lehrer hatte mir einen Auftrag gegeben, den er selbst nicht schaffte. Sehr sozial. Ich untersuchte die Komponenten der Reaktion, und nach Stunden klärte sich: Das für die Landolt-Reaktion notwendige Wasserstoffperoxid der Schule, an der ich arbeiten sollte, war gar keines mehr. Es war Wasser.

Mit solchem Wasserstoffperoxid aus einer uns unbekannten Chemiesammlung müssen wir uns auch beim hier gezeigten Versuch herumschlagen. Der Versuch fällt matter aus als die Version, die bei Youtube zu sehen ist. Ich habe mittlerweile frisches Wasserstoffperoxid für die Sammlung dieser Schule bestellt.
 
Der Lehrer der Schule, an der ich als Chemie-Referendar begann, schaute meinem Unterricht übrigens zwei Wochen zu und ließ sich dann für das ganze Schuljahr krankschreiben. Ich unterrichtete in Vertretung einige seiner Klassen, vollverantwortlich sogleich, kaum dass ich die Schule betreten hatte, mit Noten und Konvent. Die Schule sparte sich ein paar Lehrerstunden. Demnach hatte ich nie eine betreute Referendarzeit als Chemielehrer, wie sie auf dem Papier steht.

Liebe Gesetzesgläubige, auf dem Papier steht "Wasserstoffperoxid". Wenn dann nur "Wasser" rauskommt, ihr wisst: Da hat sich wohl Wirklichkeit in die Behauptung auf dem Papier gemischt.

Hier in den Filmen veröffentliche ich einige unperfekte Versuche, einige stammelnde Erläuterungen. Liebe Besucher, ihr erlebt hier, was euch anhand von Standard-Chemie-Schul-Filmen gern vorenthalten wird: Dass man oft in der chemischen Praxis ins Schwimmen kommt. Solltet ihr in die chemische Forschung gehen, rechnet mit Tücken ab Beginn. Da wird ein systematisches Vorgehen und Mitdenken enorm wichtig: Bieten alle Komponenten das, was drauf steht? Weiß ich, was ich tue?