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Geschichte der Hefe/ Gärung

Die ersten Menschen, die die Wirkung der Hefe gezielt nutzten waren die Phönizier in der Antike, sie brauten mit ihr erste Biere.  

Bereits bei den Ägyptern waren viele verschiedene Brotarten bekannt, diese bestanden aus Butter, Salz, Eiern, Milch, Wasser, Gewürzen und häufig eben auch aus Hefe und waren für gewöhnlich rund und flach. Gewonnen wurde die Hefe seinerzeit durch Abschöpfen von obergärig gebrautem Bier. Dadurch hatte die Hefe damals natürlich noch nicht die Reinheit, wie man sie von heutigen Backhefen her kennt. Die Ägypter lernten also, die Gärung zu nutzen. Sie gaben das Verfahren, nach dem die Hefe beim Bierbrauen gewonnen und schließlich zur Herstellung von Broten genutzt wurde, an die Griechen weiter. Von diesen wiederum lernten die Römer.  

Hefe, die bei den Bierbrauern und Schnapsbrennern anfiel, wurde an Bäckereien weiterverkauft. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts änderte sich zunehmend die Heferasse in den Brauereien von obergäriger zu untergäriger Hefe, welche für die Bäckereien nur schlecht einsetzbar ist. Daher begann man Hefen zu kultivieren, die speziell zum Backen geeignet sind.  

1867 gab es einen Entwicklungsschritt zur Verbesserung der Hefequalität: Die spezielle Zubereitung einer Getreidemaische mit definiertem Verdünnungsgrad lässt die Hefezellen durch die Kohlendioxid-Entwicklung an die Oberfläche aufschwimmen. 

Nach dem Ersten Weltkrieg bestand nun jedoch aufgrund der Nahrungsmittelknappheit die Notwendigkeit einen anderen Rohstoff als Getreide zu finden: Die moderne Kultivierung der Backhefen in Melasse als Nährstoffquelle begann. Sie erwies sich als einfacher und effektiver als die Kultivierung in Getreidemaischen.  

Zur gleichen Zeit wurde auch das Zulaufverfahren entwickelt. Hierbei wird der Hefe ihre Nahrung nicht komplett zu Anfang, sondern über die Gärung verteilt zugegeben. Damit wird eine Überdosierung von Zucker vermieden, die die Qualität der Hefe beeinträchtigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Verfahren zur Entwässerung der Hefe entscheidend verbessert: Filterpressen wurden durch Vakuum-Drehfilter ersetzt, die im Durchlaufverfahren, also kontinuierlich arbeiten. Die Konsistenz der Hefe konnte nun präzise gesteuert und die Produktivität wesentlich erhöht werden. Die heutigen Verfahren zur Hefeherstellung folgen immer noch diesen Grundsätzen. Dank einer deutlich verbesserten Kenntnis der biologischen Grundlagen, der technischen Weiterentwicklungen und weitgehenden Automatisierung der Abläufe entsprechen die heutigen Backhefen den Anforderungen moderner Bäckereien.

Hier müssen wir noch ein eigenes Foto aus Ägypten oder so einbauen.