Entdeckung
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Die Entdeckung der Radioaktivität

Wie wir wissen, sind Zufallsentdeckungen in der Wissenschaft schon oft vorgekommen und Zufall war ohne Zweifel bei der Radioaktivität im Spiel. Antoine Henri Bequerel (1852-1908), Professor für Physik an der Ècole Polytechnique, beschäftigte sich mit der Frage:

Kann Sonnenlicht Kristalle zum Strahlen anregen?

Diese Frage untersuchte er im Februar 1896. Dabei stellte er sich eine ähnlich durchdringende Strahlung vor, wie die wenige Monate zuvor entdeckten Röntgenstrahlen.

Vorgehensweise:

Becquerel benutzte ein einfaches Verfahren zum Nachweis dieser Strahlen:

Er stellte verschiedene Kristalle zwischen photographischen Platten auf, die – in dunkles Papier eingewickelt – gegen Licht abgeschirmt waren.

Zwischen den Photoplatten setzte er ein Drahtnetz aus Kupfer.

Falls Sonnenlicht die Kristalle anregen könnte, so etwas wie Röntgenstrahlung zu emittieren/auszusenden, dann sollten diese Strahlen das dunkle Papier durchdringen, aber die Kupferdrähte müßten auf der belichteten und entwickelten Aufnahme ein Schattenbild erzeugen.

 Das Glück wollte es so:

  1. Becquerel untersuchte auch ein Salz des Urans, nämlich Uran-Kalium-Hydrogensulfat, als Kristallprobe.
  2. Das Wetter war in den Tagen des Versuchs sehr wechselhaft. Und so brach er sämtlich Versuche ab, ließ sie aber stehen. Nur die ausgewickelten Platten legte er in eine Vitrinenschublade, das Uransatz blieb an seinem Platz. An den folgenden Tagen schien keine Sonne. Einige Tage später entwickelte er die schon belichteten Platten. Er erwartete nur schwache Bilder, fand stattdessen jedoch auf den Aufnahmen einen deutlichen Schatten. 2 Monate hielt er die Salze in einer Bleikassette verschlossen, die im Dunkeln aufbewahrt wurde.

Unter diesen Bedingungen sandten die Salze weiterhin Strahlung aus.

Alle von ihm untersuchten Uransalze führten zum selben Ergebnis, ob phosphoreszierend oder nicht, ob sie Licht ausgesetzt waren oder sich in Lösung befanden.

So kam er zu dem Schluss, dass der Effekt deshalb auftritt, weil in den Salzen das Element Uran vorhanden ist.

  • Becquerel hatte Recht, als er die Strahlen auf das Element Uran zurückführte.

Es zeigte sich, dass auch andere Elemente solche Strahlen aussenden:

Im Jahr 1898 beobachtete Marie Sklodowska Curie (1867-1934), dass ähnliche Strahlen von dem Element Thorium emittiert werden. Zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie (1859-1906), Professor an der Pariser Sorbonne, entdeckte sie das Element Radium, das millionenfach aktiver ist als Uran. Im gleichen Jahr gab das Ehepaar Curie der neuen Naturerscheinung den Namen Radioaktivität.

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