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http://de.wikipedia.org/wiki/Polycarbonate

Polycarbonate sind Kunststoffe aus der Gruppe der synthetischen Polymere und der Familie der Polyester. Präzise sind es polymere Ester der Kohlensäure mit Diolen (zweiwertigen Alkoholen). Die Herstellung kann durch Polykondensation von Phosgen (einem Derivat der Kohlensäure) mit Diolen oder durch Umesterung mit Kohlensäurediestern statt des gefährlichen Phosgens erfolgen.[1]

1953 wurde das erste industriell relevante Polycarbonat (Kurzzeichen PC, Kennziffer 7) von Hermann Schnell bei der Bayer AG entwickelt. Dieses basierte auf 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A)

Sie zeichnen sich durch hohe Festigkeit, Schlagzähigkeit, Steifigkeit und Härte aus. Polycarbonate sind weitgehend beständig gegenüber Einflüssen von Witterung und Strahlung. Sie sind entflammbar, die Flamme erlischt jedoch nach Entfernen der Zündquelle. Außerdem sind Polycarbonate gute Isolatoren gegen elektrischen Strom.[2]

Polycarbonate weisen eine lediglich geringe Beständigkeit gegen bestimmte Chemikalien auf. Sie sind beständig gegenüber Wasser, vielen Mineralsäuren und wässrigen Lösungen von neutralen Salzen und Oxidationsmitteln. Auch einige unpolare organische Lösungsmittel wie Kohlenwasserstoffe und viele Öle und Fette greifen Polycarbonate nicht an. Unbeständig sind Polycarbonate hingegen gegenüber einigen chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie beispielsweise Dichlormethan. Auch alkalische wässrige Lösungen, Amine und Ammoniak greifen Polycarbonate an.[2]

Polycarbonat ist teurer als andere Kunststoffe. Es wird daher fast nur dort eingesetzt, wo andere Kunststoffe zu weich, zu zerbrechlich, zu kratzempfindlich, zu wenig formstabil oder nicht klar genug sind, beispielsweise für CDs und DVDs, Elektro- und Apparateteile, Brillengläser, optische Linsen, Leuchtenabdeckungen, Streuscheiben von Autoscheinwerfern, starre KFZ-Scheiben, Flugzeugfenster, als Schutzscheiben in speziellen Fahrzeugen wie z. B. Einsatzfahrzeuge der Polizei, als einbruchhemmende Verglasung in Industrietoren, und Sektionaltoren (z. B. Plustherm-Systemverglasung), Unterwassergehäuse für Kameras, für Wintergärten und Gewächshäuser, Solarpanels, Vordächer, Abdeckungen, Verpackungen und Flaschen, Kofferhüllen, Karosserien im Funktionsmodellbau, Schutzhelme und Visiere. Polycarbonat wird außerdem als Gehäusematerial bei einigen Spiegelreflexkameras, Handys und bei einigen Laptopmodellen und anderen Gehäusen verwendet sowie zur Herstellung von langlebigen Ausweisdokumenten wie Identitätskarten (ID) und Datenseiten in Passbüchern (sog. Datapages). Wegen der guten Biokompatibilität wird es auch für eine Vielzahl medizinischer Einmalprodukte eingesetzt. Der Marktanteil von Polycarbonat am weltweiten Kunststoffverbrauch liegt mit 2,2 Millionen Tonnen (2003) bei etwa 1,3 Prozent.

Polycarbonate lassen sich mit allen für Thermoplaste üblichen Verfahren verarbeiten. Beim Spritzgießen wird durch die hohe Viskosität der Schmelze ein hoher Spritzdruck benötigt. Die Verarbeitungstemperaturen liegen zwischen 280 °C und 320 °C und beim Extrudieren zwischen 240 °C und 280 °C.

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http://www.selbst.de/test-technik-artikel/videos/praxis-video-plexiglas-der-herstellung-100403.html

Herstellung Von Plexiglas

hallo, wir haben heute Methacrylsäuremethylesther zusammen mit einer Spatelspitze Benzoylperoxid erhitzt und es ist Plexiglas entstanden.
Jetzt frage ich mich nur, was genau durch das erhitzen (auf molekularer ebene)passiert ist.
Könntet ihr mir da helfen bzw. Tips geben?

Hallo,
durch das Erwärmen "zerfällt" die Bindung zw. den beiden Sauerstoffatomen des Peroxids in 2 Radikale. ( Ph-COO-OOC-Ph --> 2 Ph-COO\cdot ) Diese zerfallen dann unter Abspaltung von CO2 in 2 Benzolradikale. Diese starten dann die radikalische Polymerisation von MMA. 

(onomer ist in Deinem Fall das Methylmethacrylat, Propagation ist die Wachstumsreaktion (die Kette wächst), und MMA ist Methylmethacrylat oder Methacrylsäuremethylesther.)

Die Reaktionsgleichung für den Initiatorzerfall waren da doch schon - Ph-CO2-CO2-Ph -->2 Ph-CO2* --> 2 Ph* + 2 CO2.

Das Radikal greift dann Monomer an:
Ph* + M --> Ph-M1*

Und es folgt die Propagation
Ph-Mn* + M --> Ph-Mn+1*

Ausserdem gibts noch Terminierung:
Ph-Mn* + Ph-Mm* -->Ph-Mn+m-Ph

(Je nachdem, wie tief Du ins Detail gehen willst, gibts da unterschiedliche Terminerungsmechanismen).

* steht jeweils für ein Radikal

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Herstellung PLEXIGLAS® GS Platten
Bei der Herstellung von PLEXIGLAS® GS Platten wird flüssiges Methylmethacrylat (MMA) zwischen zwei Glasplatten gegossen. Das MMA polymerisiert, d.h. es härtet aus. Als Technologien werden bei uns sowohl die Wasserbad- als auch die Luftschrank-Polymerisation und das Rostero-Verfahren eingesetzt.

Herstellung PLEXIGLAS® XT Platten
PLEXIGLAS® XT Platten werden aus bereits polymerisiertem Methylmethacrylat, dem Polymethylmethacrylat-Granulat, hergestellt. Dieses wird im Extruder aufgeschmolzen und dann durch entsprechende Formgebungseinrichtungen zu Massivplatten, aber auch zu Steg- oder Wellplatten sowie Stäben und Rohren stranggepresst.